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Beim Thema Haarpflege bin ich zum Minimalisten geworden. Nachdem ich lange nur mit Haarseife gewaschen habe, wasche ich mir die Haare seit über zwei Jahren nur noch mit Wasser. Auch Styling-Gels und Haarspray sind überflüssig geworden. Für besondere Anlässe brauche ich jedoch hin und wieder etwas Haarwachs. Produkte aus dem Handel sind entweder teuer oder basieren auf Vaseline, die aus Erdöl gewonnen wird. Dabei ist eine natürliche Alternative schnell und einfach hergestellt. Mit nur zwei Grundzutaten – Sheabutter und einem natürlichen Wachs – kannst du einen Festiger herstellen, der genau auf deine Bedürfnisse abgestimmt ist.
Wie es funktioniert, erkläre ich dir in diesem Beitrag. Für längeres Haar ist selbst gemachter Haarfestiger wie dieser besser geeignet.
Haarwachs einfach herstellen
Das hausgemachte Haarwachs besteht aus nur zwei Grundzutaten. Zum einen wird ein Fett für die Pflege benötigt, am besten eine Butter oder ein Öl mit Schmelzpunkt oberhalb der Zimmertemperatur, wie zum Beispiel Kokosöl oder Sheabutter. Dazu kommt ein Wachs, das für die Strukturgebung verantwortlich ist.
Für ein einfaches Grundrezept benötigst du:
- 45 g Sheabutter (gibt es im Bioladen oder online )
- 4 g Bienenwachs (vom lokalen Imker oder ebenfalls online erhältlich)
- optional ein paar Tropfen ätherische Öle für einen angenehmen Duft
Falls dir der Halt noch nicht stark genug ist, verwende einfach etwas mehr Wachs. Besonders im Sommer empfiehlt es sich, den Wachsanteil etwas zu erhöhen.
Zwei vegane Alternativen zu Bienenwachs sind Carnaubawachs (etwa die Hälfte verwenden) und Rosenwachs.
Neben Sheabutter kannst du auch mit anderen Fetten experimentieren, beachte dabei aber immer die Konsistenz bei verschiedenen Temperaturen. Falls du zum Beispiel Haarwachs mit Kokosölherstellen möchtest, empfiehlt sich eine Mischung aus etwas 20-25 g Kokosöl und 4 g Bienenwachs.
So stellst du das Haarwachs her:
- Wachs und Sheabutter unter Rühren im Wasserbad erwärmen, bis alles geschmolzen ist.
- Einige Tropfen auf einen kalten Teller geben und erkalten lassen, um die Konsistenz zu überprüfen. Bei Bedarf Öl oder Wachs ergänzen und erneut testen.
- Fertige Mischung in einen Tiegel oder eine leere Wachsdose gießen und abkühlen lassen.
- Optional während des Abkühlens ätherische Öle unterrühren.
- Mehrere Stunden aushärten lassen.
Fertig ist dein Haarwachs! Für die Anwendung nimm wie gewohnt etwas Wachs in die Hand und erwärme es, indem du die Hände aneinander reibst. Verteile es im Haar und bringe es einfach in die gewünschte Form. Beginne lieber mit weniger Wachs, weil zu viel davon die Haare schnell aneinander kleben lässt.
Hast du noch andere Tipps und Rezepte für natürliches Haarstyling? Dann hinterlasse uns einen Kommentar unter diesem Beitrag!
Viele weitere Rezepte für selbst gemachte Pflegeprodukte findest du hier und in unseren Buchtipps:
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Monika
Vielen Dank für dieses tolle Rezept, ich bin total begeistert. Habe es mit Sheabutter gemacht und Bienenwachs (ein kleines bisschen mehr genommen als angegeben). Schlägt alle Produkte aus dem Handel (selbst Bio) um Längen!
Antworten
Nadine
Hallo,
Ich habe das Wachs nach Rezept gemacht, funktioniert für meine kurzen Haare gut. Mein einziges “Problem” ist das es grisselig ist in den Händen. Was könnte die Ursache dafür sein? Habe alles im Wasserbad geschmolzen und anschließend kaltgerührt.
Gruß NadineAntworten
Sylvia
Hallo Nadine, eventuell hätte es ein kleines Bisschen länger erhitzt werden müssen, damit sich die Zutaten noch gründlicher vermischen. Aber aus der Ferne ist das schwer zu sagen. Liebe Grüße Sylvia
Max
Hallo, verlängert die Zugabe von Vitamin E die Haltbarkeit?
Antworten
smarticular.net
Vitamin E verzögert das Ranzigwerden der enthaltenen Fettsäuren und verlängert so in gewissen Grenzen die Haltbarkeit.
Liebe Grüße
Jan Tenner
Mir macht es auch Spaß, eigene Pomade zu kochen und anzurühren. Die ersten versuche mit Shea Butter und Bienenwachspastillen sind auch sehr vielversprechend. Was ich aber gerne hätte, wäre ein bisschen mehr “Klebrigkeit”. Die Eingenbräu-Pomade ist zwar schön fest, wird aber beim Anfönen oder beim Reiben zwischen den Händen wird die Pomade eher flüssig und bietet beim reiben nicht so viel Widerstand. Gekaufte Pomade wie die Murrays Superior ist da irgendwie “schlotziger” und klebriger. Hat jemand eine Idee, durch welche Zutat ich meine Pomade noch mehr in die Richtung bekommen könnte?
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Kerstin Baumgardt
Mein erster Gedanke war Bier – aber den habe ich verworfen. Versuche doch etwas Kartoffelmehl. Das ist fein und man benutzt es zum Binden von Soßen. Warum nicht auch für deine Pomade?! Nur so eine Idee.
Bernadette
Hallo!
Ich habe mir das Bienenwachs und Sheabutter über den Link im Beitrag gekauft. Jetzt habe ich das Problem, dass ich 4g Wachs nicht abwiegen kann. Habt ihr eine Idee wie viele Bienenwachspastillen (siehe Link im Beitrag) das sein könnten?
Finde ich übrigens super, dass ihr Links anbietet, die Rohstoffe zu kaufen. Mir fällt es nämlich schwer in der Flut an Angeboten rauszufinden, was zb Bio ist oder was sich von der Konsistenz o.ä. eignet.
Liebe Grüße!Antworten
Sylvia
Hallo Bernadette, laut Hersteller wiegt eine Pastille circa 0.1 Gramm. Liebe Grüße Sylvia
Jonas K.
Mein erster versuch hat auch recht ölig ausgeschaut, habe dann aber etwas rumgebastelt und den Wachsanteil nachträglich nochmal erhöht. Gute Mischung ist 10g Bienenwachs + 20g Sheabutter + 10g Kokosöl (+4-6 Tropfen ätherisches Zitronenöl). Es wirkt weder fettig, noch ist die Konsistenz zu hart. Natürlich ist es beim hineinfahren in die Dose recht fest, jedoch wird es beim verteilen in den Händen weich. Erinnert mich an mein Kokoswachs aus dem Geschäft was ich sonst immer hatte
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Anna
hab das mal ausprobiert. habe sehr dicke und viele haare (pixiefrisur) mit dem mischungsverhältnis hätte ich das bienen wachs auch weglassen können. kein halt und sieht fettig aus. … tut mir leid!
bin jetzt bei 25g sheabutter und 10g Bienenwachs. funktioniert gut aber ist schon sehr hart im Tiegel :)kann ich das matt machen? zb mit Stärke? hat wer Erfahrung? würde mich freuen :)
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Rüdiger
Holla!
Ich bin total begeistert. Habe auf Anhieb eine tolle Konsistenz erreicht mit kokosöl und Bienenwachs vom Imker. Super Di g! DANKEAntworten
Luca
Tolles Haarwax :) Vielen lieben Dank für dieses super Rezept :) Viele Grüße
Antworten
Natalie
Wie lange ist das Ganze denn haltbar? Leinsamengel, was nur eine Woche haltbar ist, ist leider keine Alternative… Auch nicht mit einfrieren
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Sylvia
Hallo Natalie, das Haargel ist lange haltbar, kühl und trocken gelagert bis zu mehrere Jahre. Liebe Grüße Sylvia
Anton
Hallo,
ein paar Fragen hätte ich noch:
Schauen die Haare bei Verwenden von diesem Haarwachs schmierig bzw fettig aus?
Wie lange ist das ganze haltbar? Ich nutze Haarwachs ebenfalls nur bei besonderen Anlässen (1 x pro Woche oder so) und würde ungern dafür immer kleinstmengen produzieren müssen.
Danke schon mal für das tolle Rezept! :)
Beste Grüße,
AntonAntworten
tom kohler
Ich zabe das Wachs auch ausprobiert. Die Konsistenz ist super und in den Händen fühlt es sich toll an, lasst sich gut verteilen usw. Leider sehen die Haare danach sehr fettig aus und ohne die Haare mit Seife zu waschen bringst du das auch nicht wieder raus. Leider für meine kurzen Haare ungeeignet.
Antworten
Yvonne
Wer es etwas matter und weniger klebrig haben möchte, der kann dem Haarwachs etwas feine Tonerde oder Stärke unterrühren. Habe zur Zeit ein sehr teures gekauftes Haarwachs, das auch nicht aus mehr Zutaten besteht. Ich denke, man muss die Tonerde oder Stärke einrühren solange Sheabutter und Wachs noch weich sind.
Werde es ausprobieren und berichten.Antworten
tom kohler
Hat das funktioniert mit der Stärke?
Zaubermaus
Ich habe das Wachs jetzt mal getestet für meine Naturlocken. Es fühlt sich gut an in den Händen, aber in den Haaren wirkt es sehr “nass”. Ich habe es heute morgen ausprobiert und die Haare fühlen sich sehr schwer, beinahe klebrig an. Als Verwendung für die Haus ist es eher geeignet. Für die Haare muss ich was anderes suchen.
Antworten
Florian N.
Wie verhält sich das Wachs im Haar und wie sieht es aus?
Ich bin auf der Suche nach einem matten, weichen Wachs, welches man quasi nicht sieht.
Das Haar soll auf keinen Fall fettig oder nass aussehen und auch nicht hart sein, sonder ich möchte mir weiterhin geschmeidig durch die Haare fahren können… ;)Antworten
Marla
Hallo Florian, probiere es einmal mit der Anwendung mit Leinsamen https://www.smarticular.net/natuerliches-haargel-und-festiger-fuer-deine-haare-herstellen/ Liebe gGüße!
heiko
Hallo, ich hab jetzt meine eigene Pomade mit ähnlichem Rezept hergestellt (Bienenwachs, Kokosöl, Kakaobutter, Vitamin E und ätherisches Öl). Nun habe ich das Problem, dass das ätherische Öl (je Lavendel und Zedernholz) nicht so “intensiv” zur Geltung kommt. Woran liegt es? Hab ich das Öl in die zu warme Mischung gegeben? Wenn ich länger warte, härtet es jedoch zu schnell beim Rühren aus.
Grüße, Heiko
Max
Kokosöl hat natürlich einen intensiven Eigengeruch, da wäre ein weniger duftendes Öl sicherlich besser. Oder einfach zu wenig ätherisches Öl verwendet.
Ahmad Miri (Tinten) Patron
Kannst du ein Tutorial Video machen wo du die ganzen Schritte zeigst?
Antworten
Ahmad Miri (Tinten) Patron
Für wieviel ml ist dieses Rezept ?
Antworten
Daniel
Moin
Gibt es denn auch eine regionale Alternative zur Sheabutter?
Antworten
Marla
Hallo Daniel, Sheabutter ist in der Tat nicht gerade regional und kommt aus Afrika. Du kannst es zumindest mit etwas Sonnenblumenöl aus der Region ausprobieren. Wir freuen uns natürlich über ein Feedback, wenn du es ausprobierst! Liebe Grüße!
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